Ein Einblick
Der Besucher tritt vom Foyer in einen weißen Korridor. Von diesem führen Gates in sechs verschiedene Themenräume. Sie eröffnen die dynamische Diskussion der Ausstellung und zeigen, welche Auswirkungen das Fliegen am Boden hat.
Auf Videoscreens kommen die Pioniere des Dialogprozesses wie auch Vertreter unterschiedlicher Interessensgruppen zu Wort. Sie zeigen zur jeweiligen Thematik ihre gegensätzliche Sicht der Dinge auf und ermöglichen den Quervergleich der verschiedenen Standpunkte. Ihre Argumentationen bieten eine schnelle Übersicht der jahrelangen Gespräche und binden den Besucher in die Diskussion ein.
So zeigt die raumgreifende Videoinstallation im ersten Raum „Protest und Dialog“ die Geschichte des gesamten Prozesses um den Flughafen auf und elektrisiert den Besucher von Anfang an. Die Animation zu Warenströmen, durch aktives Klopfen auf abstrahierte Frachtkisten ausgelöst, präsentiert die weltweite Mobilität für Mensch und Fracht. Das zentrale „Schalllabor“ verdeutlicht dem Besucher bildlich und akustisch, wann Schall zum Lärm, Lärm zur Belastung und Belastung zur Belästigung wird.
Raumillustrationen, erklärende Grafiken sowie Objekte kristallisieren Schwerpunkte und Gegenstand der Diskussion heraus und beleuchten Resultate. Auch die Ausstellungstexte geben die Diversität wieder.
Bunt wie das Leben ist der Diskussionsprozess, nicht linear, sondern komplex, divers und immer noch die Gegenwart beeinflussend. So wirken im Kontrast zum Auftakt die Themenräume lebendig. Ihre prägnante Farbigkeit illustriert die Vielfalt der Standpunkte und die Komplexität der Diskussion.
Nach dem Besuch eines jeden einzelnen Themenraums wirkt der leere Korridor wie eine strukturierende Zäsur. Er erhebt den Besucher immer wieder in die Schwerelosigkeit und macht ihn frei für die nächste Debatte.