Flechtenkartierung Ergebnisse im Detail
Im Jahr 1992 wurden innerhalb der Messflächen der Dauerbeobachtungsfläche Flughafen an insgesamt 169 Bäumen die Flechten kartiert. Im Jahr 2007 waren es 226 Bäume und 2012 insgesamt 216 Bäume. Während im Jahr 1992 der Apfelbaum die am häufigsten untersuchte Baumart war, nahmen in den Jahren 2007 und 2012 die Linde und der Spitzahorn die vorderen Plätze ein.
1992 betrug die Gesamtsumme der erhobenen Flechtenarten etwas mehr als 20. 2007 stieg sie auf etwas mehr als 50 und 2012 auf insgesamt 74 Flechtenarten an. Da die meisten Flechtenarten extrem empfindlich gegenüber Belastungen aus der Umwelt reagieren, belegt allein der Anstieg der Gesamtartenzahl eine Verbesserung der lufthygienischen Verhältnisse an der Dauerbeobachtungsfläche Flughafen seit 1992. Diese Tendenz spiegelt sich auch in einem Anstieg der mittleren Anzahl von Flechtenarten pro Messfläche und in einem Anstieg der Diversitätswerte der Referenzarten wieder.
Ebenfalls deutlich angestiegen sind seit 1992 die Diversitätswerte der Eutrophierungszeiger, was die Zunahme der Wirkung luftgetragener Nährstoffe belegt. Die Ergebnisse der letzten Kartierung zeigen, dass 2012 rund 67% der untersuchten Messflächen unter einem mittelhohen Einfluss eutrophierender Luftschadstoffe standen. Im Gegensatz dazu war zu Beginn des Monitorings 1992 noch kein nennenswerter Einfluss eutrophierender Luftschadstoffe nachweisbar.
Ein Vergleich der Entwicklung einzelner Flechtenarten seit 1992 lässt erkennen, dass alle Eutrophierungszeiger in dieser Zeit gleichermaßen stark zugenommen haben. Die Entwicklungstendenzen der Referenzarten sind hingegen nicht so einheitlich. Bei einzelnen Arten ist sogar ein Rückgang ihrer Häufigkeit zu beobachten. Besonders auffällig ist diese Tendenz bei säureliebenden Flechtenarten. Ihr Rückgang seit 1992 lässt sich mit der Verminderung saurer Immissionen (Schwefeldioxid) seit Mitte der 1980er Jahre erklären.
Im Jahr 1992 erreichte noch keine der Messflächen der Dauerbeobachtungsfläche Flughafen eine hohe oder gar sehr hohe Luftgüte. 75% der damals untersuchten Messflächen fielen in die schlechteste Kategorie (sehr gering). Bereits 2007 ergab sich ein deutlich günstigeres Bild und 2012 konnte in knapp 42% der untersuchten Messflächen eine hohe Luftgüte festgestellt werden. Eine sehr geringe Luftgüte erreichte im Jahr 2012 keine der untersuchten Messflächen mehr. Eine sehr hohe Luftgüte konnte bisher keine der untersuchten Flächen im Umland des Frankfurter Flughafens erreichen.
Bei einem Blick auf die räumliche Verteilung der Luftgüte in den einzelnen Messflächen lässt sich für die Untersuchungen von 1992, 2007 und 2012 keine räumliche Abstufung der Luftgüteindizes nachweisen, die einen Bezug zu flughafenspezifischen Emissionen erkennen lässt.