{{ Suche }}
  • Presse
  • Zentrale Bausteine des Maßnahmenprogramms Aktiver Schallschutz am Frankfurter Flughafen abgeschlossen/ Potenzialstudie angekündigt

06.09.2024
Zentrale Bausteine des Maßnahmenprogramms Aktiver Schallschutz am Frankfurter Flughafen abgeschlossen/ Potenzialstudie angekündigt

Kelsterbach/Frankfurt am Main, 06.09.2024

  • Forum Flughafen und Region hat Maßnahmenprogramm zum Aktiven Schallschutz weitgehend abgearbeitet
  • Vorstellung der Ergebnisse der „Untersuchung Startverfahren” am Frankfurter Flughafen
  • Forum Flughafen und Region startet internationale Ausschreibung für eine „Potenzialstudie zum Aktiven Schallschutz” am Frankfurter Flughafen

Das Forum Flughafen und Region (FFR) setzt sich seit mehr als 15 Jahren für die Reduzierung des Fluglärms in der Rhein-Main-Region ein. Ein bedeutender
Meilenstein war die Veröffentlichung des „Maßnahmenprogramms Aktiver Schallschutz” im Jahr 2018 mit dem Ziel, die Fluglärmbelastung in der Region zu reduzieren. Nun zieht das FFR eine erste Bilanz und stellt wichtige Weichen für die Zukunft.

Maßnahmenprogramm Aktiver Schallschutz

Das Maßnahmenprogramm Aktiver Schallschutz aus dem Jahr 2018, das vom Expertengremium Aktiver Schallschutz (ExpASS) erarbeitet wurde, bestand aus insgesamt 17 innovativen Ansätzen, die sowohl kurzfristig umsetzbare Maßnahmen als auch langfristige Prüfaufträge und Forschungsprojekte zur Reduzierung des Fluglärms in der Rhein-Main-Region umfassen. Die Ergebnisse der Prüfungen der lateralen Optimierung AMTIX kurz sowie die Untersuchung von Startverfahren als zentrale Bestandteile des Maßnahmenprogramms, wurden in der heutigen Sitzung des Konvents des FFR vorgestellt. Damit ist das Maßnahmenprogramm weitgehend abgearbeitet.

Von den 17 Maßnahmen wurden 13 Maßnahmen abschließend geprüft, mehr als die Hälfte wurde umgesetzt, weitere Umsetzungen stehen in den nächsten Monaten noch aus. In anderen Fällen ergab die Prüfung, dass es aus Lärmgesichtspunkten nicht sinnvoll ist, die Maßnahme umzusetzen. Die Auswertung der am Flughafen Frankfurt durchgeführten Testanflüge für das Projekt „Low Noise Augmentation System“ (LNAS) befindet sich in der Abschlussphase.  Die Ergebnisse sollen in den nächsten Monaten veröffentlicht werden.

„Mit der Umsetzung des Maßnahmenprogramms wurde ein wichtiger Beitrag zur Reduzierung der Lärmbelastung in der Region geleistet. Das unterstreicht das Engagement des FFR für einen nachhaltigen und wirksamen Lärmschutz in der Rhein-Main-Region.“, sagt Herr Dirk-Oliver Quilling (Vorstandsmitglied des FFR).

Laterale Optimierung AMTIX kurz

Die neue Routenempfehlung für die Abflugroute AMTIX kurz (mittlerweile umbenannt in CINDY S) und eine damit einhergehende Entlastung des Darmstädter Nordens, wurden im Juli 2024 vom FFR veröffentlicht und der Fluglärmkommission Frankfurt (FLK) zur weiteren Beratung übergeben. Eine Entscheidung für oder gegen die FFR-Empfehlung und die damit verbundene Beantragung des Probebetriebs beim Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) ist seitens der Fluglärmkommission Frankfurt (FLK) für Oktober 2024 vorgesehen. Mit der Durchführung des Probebetriebs der neuen Route ist Mitte/Ende 2025 zu rechnen.

Untersuchung Startverfahren

Gemäß den Leitlinien der Internationalen Zivilluftverkehrsorganisation (ICAO) zur Lärmreduzierung bei Startverfahren müssen Fluggesellschaften eines von zwei lärmmindernden Startverfahren anwenden: NADP1-Verfahren („Steilstart“) oder NADP2-Verfahren („Flachstart“). Das Steilstartverfahren lässt Flugzeuge beim Start im Flughafennahbereich schneller an Höhe gewinnen, das andere weiter vom Flughafen entfernt. Dadurch werden je nach Verfahren unterschiedliche Gebiete unterhalb und seitlich der Abflugroute belastet bzw. entlastet. Ziel der Studie "Untersuchung Startverfahren" war es, mittels Berechnungen herauszufinden, welches Startverfahren für die Umgebung des Frankfurter Flughafens das insgesamt lärmgünstigere ist. Im Ergebnis zeigen die Auswertungen und Berechnungen der Untersuchung kein Anzeichen dafür, dass das Steilstartverfahren substanziell und in der Fläche einen entscheidenden Vorteil für den Standort Frankfurt bringen würde.

Infografik Startverfahren (Quelle: UNH)
Infografik zur Erläuterung von Steilstart- und Flachstartverfahren (Quelle: UNH)

 „Besonders in Anbetracht der konkreten Siedlungsstruktur am Standort Frankfurt – bei der die dicht besiedelten Gebiete meist seitlich vom Flugpfad liegen – wird deutlich, dass Flachstartverfahren für die Region Frankfurt lärmgünstiger sind. Allerdings musste für die Berechnungen auf stark vereinfachte Modelle zurückgegriffen werden, so dass die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf die Realität nicht automatisch vorausgesetzt werden kann.", sagt Herr Dr. Markus Biedermann (Vorsitzender ExpASS).

Herr Prof. Jan Wörner (Vorstandsmitglied des FFR) ergänzt: „Das Thema Startverfahren am Standort Frankfurt wird in der Arbeit des FFR weiterhin eine Rolle spielen. Das ExpASS wurde beauftragt zu prüfen, wie die Ergebnisse durch Messungen ergänzt werden können.”

Ausblick: Potenzialstudie Aktiver Schallschutz

Da das Maßnahmenprogramm Aktiver Schallschutz weitgehend abgearbeitet ist, richtet das FFR seinen Blick nun in die Zukunft. Schon das Maßnahmenprogramm setzte neben den kurzfristig umsetzbaren Maßnahmen neue Schwerpunkte. Dazu gehörten langfristige Maßnahmen sowie die Anpassung und Veränderung der rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen. Diese Maßnahmen richten sich auf die Zukunft des aktiven Schallschutzes und berücksichtigen die dynamische Entwicklung des Luftverkehrs. Unter diesem Aspekt startet das Forum Flughafen und Region in den nächsten Wochen eine internationale Ausschreibung für eine „Potenzialstudie Aktiver Schallschutz”.

„Das Ziel des Vorhabens ist es, weitere realisierbare Potenziale des aktiven Schallschutzes für den Standort Frankfurt aufzuzeigen, um die Lärmbelastung der Betroffenen zu reduzieren.Im Fokus steht dabei die Entlastung und die Verringerung der Anzahl der Lärmbetroffenen durch gezielte Maßnahmen in den Bereichen prozedurale Änderungen, technische Anpassungen und Optimierungen der Luftraumstruktur.”, sagt Herr Dr. Pierre Dominique Prümm (Vorstandsmitglied des FFR).

Das Forum Flughafen und Region plant die Beauftragung einer umfassenden Potenzialstudie zum Aktiven Schallschutz für das erste Quartal 2025.

Weitere Informationen und Veröffentlichungen zur "Untersuchung  Startverfahren" oder anderen aktiven Schallschutzmaßnahmen des Forum Flughafen und Region finden Sie hier:

Maßnahmen Aktiver Schallschutz

Untersuchung Startverfahren

Zum Downloadbereich Untersuchung Startverfahren

 

 


Sie haben Fragen?

Anna Korbmacher

Tel. +49 6107 98868-13
Fax +49 6107 98868-19